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Presse 101

Krügel traut dem Club eine Pokal-Überraschung zu

Er ist trotz seines stolzen Alters von 86 Jahren immer noch ein aufmerksamer und kritischer Beobachter des Magdeburger Fußball-Geschehens: Trainer-Legende Heinz Krügel. Für den bevorstehenden DFB-Pokal-Hit des FCM gegen den Erstligisten Borussia Dortmund (4. August/15.30 Uhr) sieht der frühere Meister-Coach durchaus Außenseiterchancen.
Magdeburg. „Von der Form und Klasse her ist Dortmund natürlich überlegen, zumal die Erwartungen in dieser Saison enorm hoch sind, aber wenn der Club entsprechenden Kampfgeist zeigt, an sich glaubt und nicht schüchtern ist, kann er die Überraschung schaffen“, glaubt Krügel, der sich die Partie auf jeden Fall anschauen will. Und immer dann, wenn der Altmeister persönlich vor Ort auftaucht, ist das immer ein Zeichen dafür, dass es ihm gesundheitlich einigermaßen gut geht.
„Im Fußball ist alles möglich. Da kann der Kleine mit dem nötigen Glück auch den Großen schlagen. Das haben schon viele Beispiele gezeigt“, weiß Krügel, der 1974, als er mit dem FCM gegen den AC Mailand den Europapokal gewann, ebenfalls als Außenseiter ins Rotterdamer Finale gegangen war.
Der gebürtige Zwickauer packt die FCM-Kicker gern an der Ehre. So auch diesmal: „Es muss für sie etwas ganz Besonderes sein, für den Club spielen und das Trikot überstreifen zu dürfen. Und es sollte für jeden unterklassigen Spieler Ansporn sein, sich in solch einer Begegnung zu behaupten und dem Trainer bzw. der sportlichen Leitung zu beweisen, dass auf ihn Verlass ist. Nicht auf kluge Sprüche kommt es an, sondern auf die Leistung.“
Das gelte selbstverständlich auch für die neue Regionalliga-Saison, wo sich Krügel eindeutig festlegt: „Die Qualifi kation für die neue 3. Liga ist Pfl icht.
„Nicht mit den Gedanken schon auf dem Tanzboden sein“
Wenn sie das nicht schaffen, können sie einpacken.“ Mit einer individuellen Einschätzung hält er sich dagegen zurück: „Ob die Neuzugänge die Richtigen sind, vermag ich nicht zu beurteilen. Dafür habe ich bislang zu wenig Spiele mit ihnen gesehen. Und ob der Club tatsächlich ein Angriffsproblem hat, muss man erst einmal abwarten. Wenn man vom Sturm spricht, gehört immer auch das Mittelfeld dazu. Von dort kommen die Kombinationen und die Vorlagen in die Spitze.“
Eins weiß Krügel, der auf nationaler Pokalebene den Gewinn des FDGB-Cups 1973 gegen Lok Leipzig in Dessau (3:2) als seinen größten Erfolg bezeichnet, aber genau: „Der FCM war in der vergangenen Saison des öfteren zu defensiv eingestellt. Sonst hätten wir seinerzeit das Spiel gegen Leverkusen II (1:1/d. Red.) gewonnen und wären vielleicht doch aufgestiegen.“
Und noch etwas liegt ihm am Herzen: „Gerade gegen einen vermeintlich übermächtigen Gegner wie Dortmund muss man bis zum Schluss voll konzentriert und nicht etwa mit den Gedanken schon auf dem Tanzboden sein.“

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