Nordkurve-MD

Presse 14

Fans hofften vergeblich auf blau-weißes Fußballwunder

Sogar der Himmel hat geweint ... Kurz nachdem das 1:1 (0:0) gegen St. Pauli den 1. FC Magdeburg in ein kollektives Tal der Tränen gestürzt hatte, setzte ein kurzer, aber heftiger Regenschauer ein. Die Club-Kicker mussten, den Durchmarsch in die 2. Liga zum Greifen nahe, im letzten Moment doch noch den VfL Osnabrück vorbeiziehen lassen.
Magdeburg. Was sich am Sonnabend nach Spielschluss ereignete, waren Emotionen, wie sie im Sport nur der Fußball liefern kann. Die Fangemeinde schien regelrecht paralysiert, als wolle sie einfach nicht glauben, was sie gerade gesehen hatte. Selbst gestandenen Persönlichkeiten wie DFBVize-Präsident und NOFV-Chef Hans-Georg Moldenhauer oder Oberbürgermeister Lutz Trümper standen die Tränen in den Augen. Dem FCM, der insgesamt eine phantastische Saison gespielt hatte, blieb die Krönung verwehrt. Und wie knapp es war, wurde vielen erst später bewusst. Wäre nicht Osnabrück in der 87. Minute noch das 2:1 gegen Ahlen geglückt, hätte ja sogar das 1:1 gegen St. Pauli gereicht. Aber so ...
Ein Vorwurf war der Mannschaft nicht zu machen, wenngleich so manche Aktionen daneben gingen und St. Pauli die reifere und spielstärkere Mannschaft stellte. Aber mit unbändigem Kampfgeist machte der Club diese Nachteile wett und ließ sich auch vom 0:1 (59./Kuru-Kopfball) nur kurz schocken.
Doch mehr als das 1:1 sprang nicht heraus. Nach Ecke von Müller hatte Lindemann („Da erziele ich in einem solch wichtigen Spiel schon mal ein Tor, und es kommt nichts dabei heraus“) ebenfalls per Kopf getroffen (72.) und dann völlig richtig festgestellt: „Die Enttäuschung wird garantiert noch einige Tage andauern, weil man immer wieder die Tabelle vor dem letzten Spieltag vor Augen hat.“ Da war der Club bekanntlich noch Zweiter. Und der überzeugende Marcel Probst ergänzte: „Zum Schluss hat einfach das Glück gefehlt. So sind es tragische Momente am Ende einer Super-Saison.“ Der FCM als Aufsteiger der Herzen ...
Letztlich besaß der Club aber genügend Chancen, den Sieg, der alle Zweifel beseitigt hätte, einzufahren. Schon in der ersten Hälfte traf Kubis per Kopf nur den Pfosten und scheiterte dann kurz nach dem Wechsel aus kurzer Distanz an Pauli-Keeper Borger („Es tut mir leid für Magdeburg, aber Osnabrück hat lange die Tabelle angeführt und es verdient“). Dann glich der Schuss des eingewechselten von der Weth eher einer Rückgabe (69.), und als Gerster in der Nachspielzeit knapp das Ziel verfehlt, war es vorbei. Auf der anderen Seite verhinderte in einer turbulenten Schlussphase Beer reaktionsschnell gegen Boll das mögliche 1:2 (86.).
Trotz des Frustes ließ es sich die Mannschaft einschließlich Trainer und Präsidium aber nicht nehmen, am Abend im Szenelokal „m2“ mit den Fans den Saisonabschluss zu feiern. Mittendrin der Ex-Magdeburger Maik Franz, der von Wolfsburg nach Karlsruhe gewechselt war und nun in die 1. Liga aufgestiegen ist („Ich habe alles richtig gemacht und fühle mich dort pudelwohl“).
Die Meinungen, ob nun St. Pauli mit Vollgas oder eben nur mit angezogener Handbremse gespielt hatte, gingen im Übrigen weit auseinander. Von „aufreizend lässig“ bis „voll dagegengehalten“ reichten die Ansichten. Die Wahrheit lag wohl in der Mitte, zumindest war zu erkennen, dass man nicht verlieren wollte. Aber es reichte, um den FCM-Traum zu zerstören.

                                                               Zurück

Diese Webseite wurde kostenlos mit Homepage-Baukasten.de erstellt. Willst du auch eine eigene Webseite?
Gratis anmelden