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Presse 26

„Nach Sieg in Gladbach erstmals an mehr geglaubt“

Wie erlebte FCM-Trainer Dirk Heyne das turbulente Spieljahr 2006/07? Volksstimme-Redakteur Uwe Tiedemann sprach mit dem 49-Jährigen.
Volksstimme: Herr Heyne, wie fällt Ihr Saisonfazit aus?
Dirk Heyne: Kurz und knapp formuliert war es eine über den Erwartungen liegende sehr gute Saison mit einem, ja, bescheuerten Ende.
Volksstimme: Der nur um Haaresbreite verpasste Durchmarsch war mehr als tragisch. Wie lange dauert noch der Frust?
Heyne: Im Fußball geht alles so schnell. Man hat das eine noch gar nicht verarbeitet, da steht das andere schon vor der Tür. Es gilt ja, die neue Saison vorzubereiten.
Volksstimme: Hat es für Sie in Ihrer sportlichen Karriere schon einmal eine ähnliche Situation gegeben?
Heyne: Nein.
Volksstimme: Wann haben Sie erstmals gemerkt: Hoppla, es könnte mehr als nur der Klassenerhalt herausspringen?
Heyne: Das war nach dem 2:1-Sieg im ersten Auswärtsspiel nach der Winterpause in Gladbach. Da hatte ich ein richtig gutes Gefühl, denn es war nach der ordentlichen Hinrunde enorm wichtig, positiv ins zweite Halbjahr zu starten.
Volksstimme: Und wann haben Sie erstmals an eine reelle Aufstiegschance geglaubt?
Heyne: Das war nach dem 1:0-Führungstreffer im drittletzten Spiel gegen Bayer Leverkusen II
(Endstand 1:1/d. Red.).
Volksstimme: Zum Schluss lief aber alles gegen den FCM ...
Heyne: Das kann man wohl sagen. Wirklich alles. Gerade der VfL Osnabrück hatte Dusel, machte zu Hause erst gegen Holstein Kiel aus einem 0:2 in der Schlussphase ein 3:2 und dann gegen Ahlen noch einmal zwei späte Tore zum 2:1.
Volksstimme: Haben Sie sich selber etwas vorzuwerfen?
Heyne: Natürlich grübelt man über das eine oder andere. Gerade bei den Einwechslungen hatte ich auf mehr Stabilität gehofft, was sich dann aber nicht so gezeigt hat.
Volksstimme: Es gab Kritik im Umfeld, Sie hätten zu lange an Mario Kallnik festgehalten. Ein berechtigter Vorwurf?
Heyne: Absolut nicht. Er hat im Abwehrzentrum, wo man ohnehin nicht zu viele Wechsel vornehmen sollte, blendend gespielt.
Volksstimme: Welche Akteure haben aus Ihrer Sicht überzeugt, mit welchen waren Sie weniger zufrieden?
Heyne: Herausragend hat Marcel Probst gespielt. Dann hat sich Christian Beer stabilisiert. Mario Kallnik erwies sich nach seiner schwierigen Hinrunde als wichtiger Führungsspieler. Auch Stephan Neumann hat seine Sache gut gemacht und Kais Manai sich in der Rückrunde enorm gesteigert. Nennen muss man zudem Mats Wejsfelt und nach seiner langen Verletzungspause natürlich Aleksandar Kotuljac. Mehr erwartet hatte ich vor allem von Christopher Kullmann. Da muss eine Drehung um 180 Grad kommen. In den Leistungen von Michael Habryka und Stephan Pientak gab es einfach zu viele Schwankungen. Und auch Danny Kukulies hat mich nicht überzeugt.
Volksstimme: Inwieweit hat sich die Mannschaft weiterentwickelt?
Heyne: So bitter das Saisonende auch verlief, aber dadurch, dass bis zum letzten Spieltag höchste Konzentration gefragt und die Belastung enorm hoch war, haben die Spieler viel daraus gelernt. Ein wertvoller Entwicklungsprozess. Insgesamt denke ich, dass wir auch in der dritten Liga in der Lage sind, den Gegner unter Druck zu setzen. Und wir sind auswärts stärker und selbstbewusster geworden.
Volksstimme: Noch ein Wort zum neuen Stadion ...
Heyne: Sensationell, diese Atmosphäre und immer eine zusätzliche Motivation. Dennoch haben wir in der Hinrunde im Germerstadion mehr Punkte geholt. Heimstärke muss eben immer erst wachsen.

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