Presse 61
Müller und sein Team müssen ganze Arbeit leisten
Die erste Hürde ist genommen: Fußball-Regionalligist 1. FC Magdeburg hat beim DFB offiziell einen Antrag für das geplante Nachwuchsleistungszentrum gestellt und auf Anhieb viel Lob geerntet. Anlässlich der „Bewerbung“ fand Ende vergangener Woche das Auftakttreffen mit Vertretern des DFB und der Deutschen Fußball-Liga (DFL) statt.
Ein „Freibrief“, so der neue sportliche Leiter, Carsten Müller, sei dieser Schritt allerdings keineswegs. „Wer ein solches Zentrum aufbauen will, unterliegt strengen Richtlinien. Eine Fachkommission aus DFB und DFL hat sich jetzt einen ersten Überblick verschafft. Vor uns liegt noch eine Menge Arbeit. Eine Entscheidung, ob wir dazugehören dürfen, fällt Ende des Jahres“, sagte der 36-Jährige.
Erst- und Zweitligisten müssen, Drittligisten können (darunter geht nichts) ein solches Nachwuchszentrum, das vor allem von Rüdiger Koch, Vorsitzender des FCM-Wirtschaftsrates, unterstützt wird, errichten. Was konkret den FCM betrifft, werden künftig rund 140 Jugendliche der Jahrgänge 1989 bis 1996 umfassend betreut. Je drei Kunst- und Rasen-Plätze sollen auf dem Stadiongelände beste Voraussetzungen bieten. „Was natürlich noch fehlt, ist ein Funktionsgebäude, das aber hoffentlich bis Ende nächsten Jahres fertiggestellt sein wird“, sagt A-Lizenzinhaber Müller, der zuletzt die Herren des TuS Neustadt-Magdeburg trainiert hatte und nun vor einer neuen „ungemein interessanten und spannenden Herausforderung“ steht.
Dem Team gehören u.a. so profilierte Übungsleiter wie Dieter Hausdörfer (ehemals SV Dessau 05), Günter Braun (langjähriger FCM-Jugendcoach und echter „Titelsammler“) oder Torwarttrainer Frank Pietruska (u. a. FCM, Lok Stendal) an.
Doch es sind nicht nur gute Plätze und Trainer vonnöten. „Es gibt einen umfangreichen Anforderungskatalog, den wir jetzt abarbeiten. Aufgeführt sind da auch Dinge wie Schaffung von infrastrukturellen Voraussetzungen, ärztliche und physiotherapeutische Betreuung, Wegbegleitung der Ausbildung, Internetauftritt, enge Kooperation mit Verein, Fußballverband und Schulen usw.“, erläutert Müller und fasst zusammen: „Wir wollen den Jungs ein Umfeld schaffen, dass sie sich sportlich, schulisch und persönlich entwickeln und ihnen die Möglichkeit bieten, vielleicht sogar bis in den Lizenzspielerbereich vorzustoßen. Die Jugendlichen müssen erkennen, dass die Ausbildung Sinn macht, sie müssen als Ziel vor Augen haben, auch mal selber vor 25 000 Zuschauern im Stadion aufzulaufen.“
Die Kosten trägt in erster Linie der FCM. Zuschüsse vom DFB gibt es – vorerst – nicht. Das würde sich, so Müller, erst ändern, „wenn der positive Bescheid vorliegt und wir dann die Möglichkeit haben, einen Antrag für eine Eliteschule des Fußballs zu stellen.“