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Presse 67

„Run“ auf Karten und der erste Ärger

Es ist schon erstaunlich: Da hatte Fußball-Regionalligist 1. FC Magdeburg seinen Fans mit dem verpassten Aufstieg am 2. Juni eine herbe Enttäuschung bereitet. Und was passiert zu Beginn des neuen Spieljahres? Da rennen die Anhänger dem Club – wie 2006/07, als beim „Finale“ gegen St. Pauli 25 300 Besucher für ein volles Haus sorgten, erneut die Bude ein.
Magdeburg. Grund war der Vorverkaufsstart für das DFBPokalspiel gegen den Erstligisten Borussia Dortmund am 4. August (15.30 Uhr). In Zahlen liest sich das ungebrochene Interesse am FCM so: Bis gestern Mittag wurden 4200 Tickets für den Pokal-Knüller und darüber hinaus mehr als 600 Dauerkarten für die Regionalligasaison verkauft. Zum Vergleich: Für die gesamte Hinrunde 2006/07 (Germerstadion) hatte der Club gerade einmal 400 Dauerkarten abgesetzt, im zweiten Halbjahr (neues Stadion) kamen dann noch einmal 500 hinzu.
Dabei beginnt der offi zielle Vorverkauf erst am 23. Juli, bislang galt dieser nur für Mitglieder und Dauerkarten-Inhaber.
„Mit einem solchen Andrang hätten wir nie gerechnet. Das ist wirklich enorm“, frohlockte Präsident Volker Rehboldt und fügte hinzu: „Dabei hatten wir den Vorverkauf schon auf zwei Wochen gestreckt. Das Erstaunlichste für mich ist aber die Tatsache, dass rund 90 Prozent der Dauerkarteninhaber Neukunden sind.“ Das, so der FCM-Boss, habe dann auch dazu geführt, dass wegen der kompletten Neuaufnahme von Daten zusätzliche Verzögerungen im Fanshop – des einzigen Verkaufsstandortes – aufgetreten seien.
Die Verärgerung bei vielen Anhängern, die angeblich bis zu sieben Stunden (!) anstehen mussten, ist dennoch groß. Wie bei FCM-Fan Marius Wilke, der den Ticketverkauf „unprofessionell“ nannte und ferner kritisierte, dass die Verantwortlichen auf schriftliche Beschwerden nicht reagieren würden.
Rehboldt versprach zumindest dahingehend Besserung, dass zukünftig auch noch an anderen Standorten Karten zu erwerben sein werden.
Rechnet man das Regionalliga-Ostderby zwei Wochen später gegen Dynamo Dresden (19.8.) hinzu, sieht es – zumindest fi nanziell – ganz nach einem Wonnemonat August aus, denn es ist davon auszugehen, dass beide Partien ausverkauft sein werden.
Diskussionen dürfte indes wieder der Sicherheitsaspekt liefern und die damit verbundene Frage einer Pufferzone für die Gäste-Fans. Zuletzt blieb gegen St. Pauli ein ganzer Block leer.
Sowohl Verein als auch Betreiber Hochtief sind sich darüber einig, dass ein Sicherheitszaun zwischen den Blöcken 15 und 16 Abhilfe schaffen würde. Diese bauliche Veränderung soll demnächst auch umgesetzt werden und wäre vielleicht schon erledigt, wenn sich beide Seiten über die Kosten geeinigt hätten ... Klaus Daedelow (Hochtief Facility Management) erinnerte zudem daran, „dass stets auch die Abführung der gegnerischen Anhänger gewährleistet sein muss“.
Was speziell die Partie gegen Dresden anbetrifft, will der FCM nach den schlechten Erfahrungen der vergangenen Saison – Dynamo-Anhänger hatten knapp 400 Sitze demoliert – diesmal hart durchgreifen. Rehboldt kündigte an: „Dieses Verhalten hat Konsequenzen. Wir bieten Dresden nur die zur Verfügung stehenden 1500 Stehplatzkarten an. Sollten wir gezwungen werden, auch Sitzplätze freizugeben, geschieht das nur gegen Hinterlegung einer Kaution, die dem Wert aller 1100 Sitze entspricht.“
Fazit: Obwohl die Regionalliga-Saison noch gar nicht begonnen hat, ist in Bezug auf das Ostderby schon wieder für reichlich Zündstoff gesorgt.
Übrigens: Heute (18 Uhr, Gaststätte „Le Frog“, Rotehornpark) stellt der FCM in lockerer Runde mit Spielern und Offiziellen das neue Trikot für 2007/08 vor.

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