Nordkurve-MD

Presse 83

Aufstieg und Cuperfolg – das optimale Jahr der Siersleben-Elf

Klar mit zwölf Punkten Vorsprung auf „Vizemeister“ Haldensleber SC setzte sich die Reserve des 1. FC Magdeburg in der Fußball-Landesliga Nord durch, kehrte damit fünf Jahre nach dem insolvenzbedingten Rückzug in Sachsen-Anhalts höchste Spielklasse zurück. Gekrönt wurde das Spieljahr mit dem Gewinn des Landespokales, als man den Verbandsligisten MSV 90 Preussen im Finale mit 3:0 bezwang.
Magdeburg. Die Blau-Weißen waren im abgelaufenen Spieljahr 2006/07 in der Landesliga Nord das Maß aller Dinge. Dabei hatten die Verantwortlichen um das Trainergespann Frank Siersleben und Andreas Grabinski nach dem verkorksten Aufstieg im Jahr zuvor zunächst kleinere Brötchen gebacken. „Mit dem uns zur Verfügung stehenden Kader können wir im oberen Drittel der Liga mitspielen. Für den Aufstieg reicht das bei der Besetzung der Aufstiegsanwärter aus Oschersleben und Haldensleben bei weitem nicht aus“, urteilte Siersleben vor der Saison. Man wolle aber „die Favoriten so oft wie möglich ärgern“, lautete die Zielstellung.
Letztendlich kam es aber ganz anders. Die Club-Reserve stellte sowohl die beste Heim- als auch die beste Auswärtsmannschaft. So gewann man am „heimischen“ Schöppensteg, der Ausweichspielstätte in Magdeburgs Norden, 13 der 14 Heimspiele, erzielte dabei 54:12 Tore. Einzig gegen den Oscherslebener SC musste man mit 2:4 eine Niederlage einstecken.
In fremden Gefi lden setzte sich der spätere Landesliga-Meister elf mal durch, spielte zweimal Remis und kassierte ebenfalls nur eine Niederlage. Die Punktverluste „leistete“ sich der 1. FCM II allesamt in der Altmark: In Tangermünde (1:1) und in Goldbeck (1:1) spielte man Unentschieden, die Niederlage kassierte man beim 0:1 in Mechau.
Mit 81 Treffern erzielte der Meister vor Haldensleben (78) und Oschersleben (69) die meisten Tore aller 15 Landesligisten. Das bedeutet einen Schnitt von 2,89 Toren pro Begegnung. Nur im Spiel gegen Mechau blieben die Elbestädter erfolglos.
Meisterlich war auch die Defensive der Blau-Weißen. 21 Gegentreffer (0,75 im Schnitt) bedeuteten ebenfalls den Spitzenwert der Liga vor den Medaillengewinnern Haldensleben (26) und Oschersleben (42).
Den höchsten Heimsieg landete der FCM II am 25. Spieltag, als man in einem Nachholspiel den späteren Absteiger SG Klinze-Ribbensdorf mit 9:0 bezwang. Weitere Kantersiege gelangen zu Hause gegen den SV Irxleben mit 8:2 (5. Spieltag), gegen Saxonia Tangermünde mit 5:0 (18. Spieltag) und beim 7:2 gegen Aufsteiger Blau-Weiß Gerwisch (29. Spieltag). Auswärts gelang der höchste Sieg beim 4:1 in Irxleben (20. Spieltag).
22 Spieltage an der
Tabellenspitze
Insgesamt setzte der FCM II 40 Spieler ein. 22 von ihnen bestritten allerdings weniger als 20 Begegnungen im Dress der Club-Reserve. Damit waren die Anfangsbefürchtungen Sierslebens in Bezug auf seinen kleinen Kader unbegründet.
Ab dem 8. Spieltag übernahm der FCM II die Tabellenspitze, gab diese bis zum Schluss nicht mehr ab. Dass der Club nicht schon vorher auf Platz eins einkam, lag auch daran, dass die Mannschaft bereits am 4. Spieltag die obligatorische Spielpause auf Grund der 15er-Staffel einlegen musste.
Krönender Höhepunkt der Saison war der Gewinn des Fußball-Landespokales. Nach Erfolgen beim Landesklasse-Vertreter Post-SV Stendal (1:0), gegen den Landesligisten SV Romonta Stedten (7:0) sowie gegen die Oberligisten Hallescher FC (2:1 n. E.), SV Dessau 05 (1:0) und VfB Germania Halberstadt (6:5 n. E.) standen die Blau-Weißen am 9. Juni im Finale. Gegner im neuen Magdeburger Stadion war Lokalkontrahent MSV 90 Preussen. Nach Toren der regionalligaerfahrenen Björn Lindemann (73.) und Christopher Kullmann (76.) sowie von Christian Loth (86.), setzte sich der FCM II mit 3:0 durch und gewann nach 2000 zum zweiten Mal den Pott, sicherte dem Verein damit erneut die Teilnahme am DFB-Pokal im darauffolgenden Spieljahr.
Mit Knöfl er, Weiß, Kauffmann, Schulz, Loth, Tietz und Matthias standen immerhin sieben Stammspieler aus der zweiten Mannschaft im siegreichen Team. Die ebenfalls eingesetzten Tischer, Deumelandt und Friebertshäuser bestritten zudem mehr als zehn Punktspiele für den FCM II im Saisonverlauf.
Auch in der Fairplay-Wertung war der Club am Ende vorn. Zwar kassierte man die wenigsten gelben Karten (39) der 15 Mannschaften. Doch nach vier gelb-roten und einer roten Karte blieb mit 56 Punkten „nur“ Rang zwei hinter dem siegreichen Neuling aus Gerwisch (47 Punkte nach 47 gelben Karten).

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